Der Rucksack ist ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand, vielleicht sogar der wichtigste nach deinem Bike. Wie beim Bike gilt auch hier: Keine Experimente kurz vor Beginn der Transalp. Es ist keine gute Idee, wenn du dir kurz vor dem Alpencross einen neuen Rucksack zulegen willst. Wenn ein neuer Rucksack wirklich nötig ist, dann schaue dich rechtzeitig danach um, so dass du noch viele Trainingsfahrten mit dem neuen Rucksack machen kannst. Wenn du nächstes Jahr zu deinem Alpencross starten willst, dann ist der Schlussverkauf in diesem Jahr der richtige Zeitpunkt, sich nach einem neuen Rucksack umzuschauen. Dann hast du noch genügend Zeit, dich beim Training mit dem Rucksack vertraut zu machen.
Den alten Rucksack verwenden
Vielleicht brauchst auch gar keinen neuen Rucksack. Warum willst du nicht deinen bisherigen Rucksack bei der Transalp weiter verwenden? Gibt es wirklich wichtige Eigenschaften, die deinem bisherigen Rucksack fehlen?
Der alte Rucksack sitzt im besten Falle optimal auf dem Rücken und du kannst gut mit ihm umgehen.
Schau dir mal die Packliste an. Mach einfach mal ein Probepacken mit diesen Sachen. In den meisten fällen wirst du merken, dass dein Rucksack dafür vollkommen ausreichend ist.
Widerstehe aber der Versuchung, einen vorhandenen Wanderrucksack auch für deinen Alpencross zu verwenden. Ein Mountainbike-Rucksack hat eine Menge Anforderungen, die sich vom Wanderrucksack unterscheiden.
Größe
Als grobe Orientierung sollte der Rucksack ein Volumen von ca. 25 l haben. Wenn der Rucksack etwas größer oder etwas kleiner ist, dann ist es auch kein Problem. Wichtig ist, dass der über ausreichend Kompressionsriemen verfügt, so das du da Volumen an den aktuellen Beladungszustand anpassen kannst. Der kann sich unterwegs nämlich erheblich verändern. Dazu reicht ein Regenguss aus, bei dem du deine Regensachen anziehst.
Wichtig ist, dass du rechtzeitig vor der Transalp ein Probepacken machst. Geht alles rein ohne dass du mit Gewalt die Reißverschlüsse zuziehen musst, dann ist das in Ordnung. Ist der Rucksack dann nur zur Hälfte gefüllt, dann ist er zu groß.
Tragesystem
Ein gutes Tragesystem ist beim Rucksack wichtig. Der Rucksack muss immer mittig auf dem Rücken gehalten werden und darf auf keinen Fall seitlich verrutschen. Das führt zu einer Fehlhaltung auch dem Bike. Bei 8 Stunden täglich kann das zu ernsthaften Rückenproblemen führen.
Eine andere Sache ist auch sehr wichtig, ich würde sogar sagen, dass sie sicherheitsrelevant ist. Beim Bremsen auf steilen Abfahrten darf der Rucksack nicht nach oben wandern und dir eventuell den Helm ins Gesicht schieben. Brust- und vor allem Hüftgurt müssten das zuverlässig verhindern. Probiere das unbedingt mit deinem Rucksack vorher aus.
Der Hüftgurt muss außerdem so konstruiert sein, dass er die Beinbewegung beim Pedalieren nicht einschränkt. Auf dem Bike sitzt du immer mehr oder weniger nach vorne geneigt. Im vorderen Bereich darf der Hüftgurt also nicht zu breit sein.
Die Rückwand liegt den ganzen Tag auf deinem Rücken und überträgt den Großteil der Kraft. Deswegen muss sie bequem sind und darf nicht drücken. Eine gute Belüftung des Rückens wäre gut. Sie darf aber nicht auf Kosten der Stabilität gehen.
In der Rückwand meines Rucksacks befindet sich eine Verstärkung, die bei einem Sturz als Protektor wirkt. Das ist zwar ein gewisses Mehrgewicht, der bessere Schutz ist mir aber das zusätzliche Gewicht wert.
Unterteilung
Der Rucksack sollte eine gewisse Unterteilung haben. Ich habe immer einen Rucksack benutzt, der ein großes Hauptfach hat und vorne ein kleineres Fach. Im kleineren Fach bewahre ich immer Geldbörse, Handy, Schlüssel usw. auf, den Rest im großen Fach.
Stell dir mal vor, du kommst in einen Regenschauen und willst das Regenzeug möglichst schnell aus dem Rucksack holen. In der Hektik kann es da schon mal passieren, dass das ein oder andere Teil mal aus Versehen mit herausgezogen wird und dann vielleicht vergessen wird. Wenn das mit ein paar Energieriegeln passiert das ist das kein Problem. Auch wenn der Ersatzschlauch liegen bleibt, dann ist das noch zu verschmerzen. Richtig unangenehm wird es aber, wenn die Geldbörse so verloren geht.
Deswegen gehören solch Wertsachen in ein separates Fach im Rucksack.
Nässeschutz
Beim Nässeschutz würde ich persönlich es nicht übertreiben. Absolute Wasserdichtheit wie beim Ortlieb Messenger-Bag ist nicht erforderlich. Meine Sachen im Rucksack packe ich sowieso noch in Plastiktüten ein. Da ist es kein Problem, wenn der Rucksack durch einen kurzen Regenguss nass wird. Ich habe im einem separaten Abschnitt beschrieben, wie ich Ordnung im Rucksack halte.
Mein Rucksack hat einen Regenschutzüberzug, der in einer kleinen Tasche am Boden verstaut ist. Diese bietet eigentlich einen guten Schutz. Allerdings ist das Anbringen etwas fummlig. Deswegen benutze ich sie auch nur dann, wenn es wirklich dauerhaft regnet. Bei einem kurzen Schauer fahre ich so durch.
Helmbefestigung
Das ist ein Teil am Rucksack, auf das ich getrost verzichten könnte. Ich habe den Helm immer auf dem Kopf, auch beim Schieben und Tragen. Moderne Helme sind gut belüftet und sind sehr leicht. Deswegen gibt es eigentlich keinen Grund, den Helm unterwegs abzusetzen. Im Gegenteil. Auch beim Bergauffahren oder beim Schieben leistet der Helm einen guten Dienst als Sonnen- oder Regenschutz.
Trinkblase
Ich bin kein großer Freund von Trinkrucksäcken. Besser finde ich herkömmliche Trinkflaschen. Ein Trinkrucksack hat sicher viele Vorteile. Du kannst Wasser zu dir nehmen ohne die Hände vom Lenker zu nehmen. Der Nachteil ist aber, dass der Wasser durch sein Gewicht deinen Rücken belastet.
Ein weiteres Problem ist das Auffüllen unterwegs. An einem Wasserhahn lässt sich die Trinkblase sicher noch ganz gut befüllen. Anders sieht es aber aus, wenn du auf Wasser in einem Bach zurückgreifen musst. Dann wird es schwierig, die Trinkblase zu füllen.
Wenn dein Rucksack mit einer Trinkblase ausgestattet ist, dann baue sie vor dem Alpencross aus und verwende zwei ganz normale Fahrradtrinkflaschen.
Im Kapitel Trinkflaschen oder Trinkrucksack habe ich das Thema noch ein wenig vertieft.