Organisatorisches

Es gibt viele unterschiedliche Arten, wie du eine Transalp organisieren kannst.

Eine wichtige Entscheidung muss man vor Beginn fällen. Bucht man eine geführte Reise bei einem Veranstalter oder will man auf eigene Faust unterwegs sein.

Gebuchte Reise mit Guide

Eine gebuchte Reise hat einige Vorteile. Es ist immer jemand dabei, der weiß wo es lang geht. Um Unterkünfte braucht man sich nicht kümmern. Das Gepäck wird im Regelfall transportiert und die Rückfahrt nach Hause wird organisiert. Du musst eigentlich nur noch Fahrrad fahren.

Dem stehen aber auch ein paar Nachteile gegenüber. Man muss für den Service natürlich ein paar mehr Euros ausgeben. Das ist aber aus meiner Sicht nicht das Entscheidende. Du fährst in einer Gruppe von Mountainbikern, die zufällig zusammengewürfelt ist. Die Leistungsfähigkeit kann sehr weit auseinander gehen. Ob man der jenige ist, auf den am Pass alle warten müssen oder ob man oben immer auf die Anderen warten muss, beides ist nicht schön.

Dein Profil:

  • keine Zeit oder keine Lust für Planung
  • wenig Hochgebirgserfahrung
  • keine Erfahrungen mit Mehrtagestouren
  • wenige Erfahrung im Umgang mit GPS
  • Fähigkeit, sich in eine Gruppe einzugliedern

Gebuchte Reise ohne Guide

Diese Art der Transalp hat sich erst in den letzten Jahren entwickelt.

Das bedeutet, das du tagsüber ohne Guide unterwegs bist und du nach GPS-Track fährst. Die Unterkünfte werden aber von einem Veranstalter gebucht und auch der Gepäcktransport sowie der Rücktransport wird organisiert.

Der Vorteil ist, dass man sein Tempo individuell bestimmten kann. Ganz alleine sollte man sich aber schon aus Sicherheitsgründen nicht auf den Weg machen. Diese Variante ist eine gute Option, wenn du mit ein paar Kumpel unterwegs sein willst.

Der sichere Umgang mit dem GPS-Gerät ist hier Voraussetzung.

Dein Profil:

  • keine Zeit oder keine Lust für Planung
  • Erfahrungen im Hochgebirge
  • sicherer Umgang mit GPS und Karten

Selber organisieren

Das bedeutet, dass du dich um Übernachtungen und den Rücktransport selber kümmern musste, was natürlich eine ganze Menge Arbeit macht.

Zuerst musst du dich für eine Route entscheiden, dann für einen Zeitraum. Die meisten Mountainbiker starten am Samstag oder Sonntag mit der Alpenüberquerung. Das kann in der Hauptsaison dazu führen, dass sich regelrecht eine Welle Alpencrosser gen Süden wälzt. Die Unterkünfte werden dann knapp.

Wenn du an einem anderen Wochentag startest, dann ist die Unterkunftsuche etwas einfacher. Warte nicht zu lang mit der Unterkunftssuche. Du bist nicht der Einzige, der über die Alpen radeln will.

Nicht nur die Übernachtungsfrage muss geklärt werden. Auch um den Rücktransport zum Startort musst du dich kümmern. Inzwischen gibt es eine Reihe von Anbietern, die sich darauf spezialisiert haben.

Dein Profil:

  • Erfahrung mit der Planung von Reisen Planung
  • Erfahrungen im Hochgebirge
  • sicherer Umgang mit GPS

Auf gut Glück fahren

Einfach losfahren ohne vorher Unterkünfte gebucht zu haben? Das soll funktionieren?

Ja, das geht. Nur musst du da einige Sachen beachten.

Eins vorneweg. Diese Art zu reisen ist definitiv nichts für den Alpencross-Neuling. Für den erfahrenen Mountainbiker hat diese Variante aber einige Vorteile.

Das ist die flexibelste Art, die Alpen zu überqueren. Ist ein Regentag angesagt, dann kannst du ohne große Probleme einfach einen Tag länger im Quartier bleiben. Merkst du, dass das Wetter schön ist und die Kraft noch reicht, dann kannst du einfach die Etappe noch etwas verlängern.

Wichtig ist aber, dass du immer noch genug Reserven hast, so dass du vielleicht noch einen Ort weiter fahren kannst wenn es mit der Übernachtung im ursprünglich anvisierten Übernachtungsort nicht klappt. Es ist sehr hilfreich, wenn du dir vor dem Start eine Liste von Quartieren in möglichen Zielorten einschließlich Telefonnummern zusammenstellst. Dann kannst du vielleicht in der Mittagspause damit beginnen, dir eine Übernachtungsmöglichkeit zu organisieren.

Ich möchte aber nochmals warnen. Diese Art des Alpencross erfordert gute Ortskenntnis. Außerdem musst du deine eigene Leistungsfähigkeit gut einschätzen können. Italienische Sprachkenntnisse sind auch hilfreich.

Dein Profil:

  • Du bist eine Alpencross-Profi.
  • große Erfahrungen im Hochgebirge
  • sicherer Umgang mit GPS
  • sicheres Einschätzen der eigenen Leistungsfähigkeit