Kleidung

Die Wetterverhältnisse in den Alpen können schon extrem sein. Hast du Glück, dann scheint die Sonne bei Temperaturen knapp über 20°C. Es kann aber auch sein, dass du Temperaturen im einstelligen Bereich mit Dauerregen und starken Wind hast. Oder die Sonne brennt bei bei Temperaturen über 30°. All das muss deine Kleidung bewältigen. Das ist nur mit möglichst variabler Kleidung zu erreichen. Was ich mit „variabel“ meine, das zeigt das kleine Beispiel: Aus einer kurzen Fahrradhose wird mittels Beinlingen im Handumdrehen eine lange. Eine zusätzliche Regenüberhose macht diese Kombination noch regen- und wasserdicht. Wenn es nur regnet und nicht besonders kalt ist, dann können die Beinlinge unter der Regenüberhose weggelassen werden. Platzbedarf und Gewicht dieser drei Kleidungsstücken sind gering. Der Einsatzbereich ist sehr breit.

Aber der Reihe nach. Ich fange mal ganz oben an.

Auf dem Kopf gehört ein Helm. Viele Mountainbiker tragen unter dem Helm noch ein Tuch. Ich persönlich mag das nicht so sehr. Das ist aber Geschmackssache.

Auf die Nase gehört eine Fahrradbrille. Sie schützt die Augen nicht nur vor Zugluft. Fährst du durch Wald, dann ragen oft kleine Zweige in den Weg. Davor schützt die Brille deine Augen zuverlässig. Wenn eine Hummel dir bei Tempo 70 ins Auge fliegt, dann ist dies das Ende der Transalp.

An die Hände gehören Handschuhe. Es geht nicht nur darum, dass du den Lenker damit immer sicher im Griff hast. Handschuhe schützen dich auch, wenn du stürzt. Meistens fängst du dich dann instinktiv mit den Händen ab. Die Handschuhe schützen vor schmerzhaften Schürfwunden. Aus diesem Grund benutze ich grundsätzlich Handschuhe mit langen Fingern. Außerdem lassen diese sich auch mit verschwitzten Händen leichter ausziehen.

Handschuhe mit langen Fingern

Am Oberkörper trage ich zu unterst ein Funktionsunterhemd. Dann folgt ein Trikot. Beim Trikot achte ich darauf, dass es keine Taschen auf dem Rücken hat. Ich habe einen Rucksack auf. Da können die Taschen sowieso nicht genutzt werden. Außerdem liegen die Taschen meist genau unter dem Beckengurt des Rucksacks und das ist unbequem.

Je nach Temperatur trage ich über dem Trikot noch eine dünne Windweste oder eine Jacke. Wenn es regnet, dann ziehe ich eine Regenjacke über. Wenn es richtig kalt wird, dann kann ich auch alle zusammen anziehen. Das sind dann 5 Schichte, die auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch wärmen.

Die zusammengefaltete Regenjacke nimmt kaum Platz weg

Als Hose benutze ich für solche langen Stecken eine klassische Fahrradhose. Wenn es kühler wird, dann mache ich mit Beinlingen daraus eine lange Hose. Bei meinem letzten Alpencross hatte ich sogar zwei Paar Beinlinge mit, ein dünneres und ein dickeres. Im Notfall hätte ich auch beide zusammen anziehen können. Beinlinge sind sehr leicht und nehmen kaum Platz weg. Für den Fall, dass es regnet habe ich immer noch eine regendichte Überhose mit.

Zu den Schuhen folgt gleich noch ein ausführlicheres Kapitel. Deswegen hier nur ganz kurz ein paar Anmerkungen.

Meine Fahrradschuhe sind sehr luftig. Bei warmen Temperaturen ist das sehr angenehm. Wenn es kalt und nass wird, dann ist das nicht mehr so toll. Für diesen Fall habe ich ein Paar Überzieher aus Neopren mit.

Du musst nicht genau die gleichen Kleidungsstücken verwenden wie ich. Es hängt auch viel von persönlichen Vorlieben ab. Es ist wichtig, dass deine Kleidung variabel ist. Wenn du jedes Kleidungsstück mit jeden anderen kombinieren kannst, dann ist es optimal. Du schleppst dann kein überflüssiges Gewicht mit dir, bist aber trotzdem für jedes Wetter gerüstet.

Zum Abschluss noch eine wichtiger Tipp. Nehme keine Wechselsachen mit, die du anziehst, wenn die anderen Sachen verschwitzt oder dreckig sind. Für sechs oder sieben Tage Wechselsachen funktioniert sowieso nicht. Nutze statt dessen den Wäscheservice in der Unterkunft. Das kostest maximal 5 Euro. Meist ist es sogar kostenlos. Bei meinem letzten Alpencross habe ich nicht einmal dafür bezahlt. Es gibt inzwischen sogar Unterkünfte, die mit einem kostenloses Wäscheservice für Mountainbiker werben.